Beratungsstelle für Schwangere, Familien und Paare

Haus der Diakonie Zittau, Böhmische Straße 6,  Tel.: 03583 / 57 40 12

Alle Informationen unter: www.dwlz.de

Was hat unsere Diakonie-Schwangerenberatung mit Weihnachten zu tun?

Schwangerschaft – eine Zeit der Hoffnung, der Freude auf neues Leben, ein kleines Kind, auf Familie, Wärme, Geborgenheit. Weihnachten – eine Zeit der Freude, des Zusammenseins in der Familie. Schöne Zeiten. Stimmt das? Ja schon, aber eben nicht nur.

Seit über 30 Jahren gibt es unsere Beratungsstelle für Schwangere, Paare und Familien. Jedes Jahr sind es um die Tausend Schwangere, junge Mütter und Väter, die in Löbau, Zittau und Neugersdorf Beratung suchen. Wir erleben sie in ihrer Freude und Hoffnung, aber sehr oft in den Sorgen und Nöten, dem Wirbel, dem sie in diesen Zeiten ausgesetzt sind. Medizinische, arbeitsrechtliche und finanzielle Dinge stehen im Vordergrund in den ersten Schwangerschaftsmonaten. Zeit zum Besinnen, Anhalten, Atemschöpfen fehlt oft. Nicht zu vergessen: es gibt ja so viele schwierige Situationen, Trauer um verlorene Schwangerschaften, Konfliktberatungen und Entscheidungen zum Abbruch der Schwangerschaft. In unseren Beratungen kommen so schnell die großen Fragen um Partnerschaft und Trennung, um schwierige Familienverhältnisse, die eigne Biografie und ein überschattetes Mutter- und Elternbild zur Sprache. Viele Anliegen brauchen rasche Klärung und oft sind scheinbar einfache Fragen eigentlich komplexer Natur. Der große Schatz, das neue Leben, das Kind, braucht Sicherheit in den materiellen und seelischen Bedingungen der Umgebung. Die Schwangere braucht dies, damit das Kind in ihrem Körper in Geborgenheit wachsen kann, die junge Mutter, das Elternpaar brauchen dies.

Ein Blick in die biblische Weihnachts-geschichte zeigt: die Schwangere muss ankommen können, einen Raum in der Herberge finden, Wärme, Licht. Es braucht die Herbergseltern ganz praktisch und zu jeder Zeit der Menschheitsgeschichte. Verlässliche Partnerschaft ist das, was die allermeisten wünschen, wenn es um Familiengründung geht. Auch hier macht uns das Lukasevangelium klar, wie fragil Partnerschaft in der Familiengründungsphase schon immer war.

In all den nüchternen Fakten, dem Trubel des Vorbereitens auf das Baby gerät manches Mal das Wunder des neuen Lebens aus dem Blick. Perfektionsdruck und die Angst vor Fehlern können das Gefühl für sich selbst und die Verbindung zum Baby im Bauch versperren. Ein Wieder-Öffnen kann auch möglich werden, wenn wir Beraterinnen nach dieser Verbindung fragen. Dann kann es schon sein, dass die Augen der Frauen leuchten, die Hände den Bauch streicheln, die Freude sichtbar wird.

Wir wollen mit unserer Beratung ein Geleit geben in Elternschaft – von der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter. Neben den vielen sachlichen Informationen und praktischen Hilfen gehört dazu für uns, einen Raum zu geben zum Besinnen, zum Anhalten und Atemschöpfen. Um noch einmal die Weihnachtsgeschichte des Neuen Testamen-tes zu bemühen: Hirten wie Könige würdigen, dass da ein Kind geboren ist. Was wir möchten, ist, diese Würdigung zu leisten und damit der Seele Raum zu geben. – Auch das ist Weihnachten.