Bertsdorfer Kirche – Historie

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Kleine Kirchenhistorie.
Zusammengestellt von Matthias Jyrch, 1.1.2021
Quelle: Neue sächsische Kirchengalerie

Ansicht ca. 1836

Kulturhistorischer Wert:

Die Bertsdorfer Barockkirche wurde Vorbild für eine größerer Zahl barocker Kirchen in der Oberlausitz wie: Spitzkunnersdorf, Niederoderwitz und Hainewalde

1. Kirchenbau
1344 gibt ein erlangter Ablass einen Hinweis auf eine bestehende Kirche

2. Kirchenbau
1518 erbaut auf der Stelle der jetzigen Kirche als spätgothische Kapelle
1672 Am Johannistage durch Blitzschlag abgebrannt.
Übrig sind 3 stark beschädigte Altarfiguren, sie befinden sich im Zittauer Stadtmuseum und ein Spitzbogenportal an der Nordwand der heutigen Kirche mit der Jahreszahl 1518 im Scheitel.

3. Kirchenbau = heutige Kirche
1674 nach 2 Jahren Bauzeit unter der Bauleitung und nach dem Riß von Andreas Klengel aus Dresden im Stil der spätgothischen Hallenkirchen Obersachsens und Nordböhmens im Oktober 1674 geweiht
Sie ruht auf 10, von der Umfassungsmauer hervorspringenden Pfeilern (nach innen gezogene Strebepfeiler) mit vorgelegten Pilastern , die die auch hinter dem Altar herumgeführten Emporen tragen.
13, im gothischen Stil gehaltene Fenster (gotisierende Maßwerkfenster) erhellen den Innenbereich.
1678 Frauenstände
1696 Kanzel und „innerliche“ Renovierung
1698 Ziegeldach (vorher Schindeln/Stroh)
1874 neues Gestühl
1898 „gründliche“ Renovierung
1961 Renovierung des Innenraumes durch das Institut für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Dresden

Altar
1689 geweiht am 9.Oktober im Barockstil mit steinernem Altartisch

Altarbild
1689 Altaraufsatz :“ Einsetzung des heiligen Abendmahles“ bzw. „Jesu letztes Mahl mit seinen
Jüngern“ durch den Zittauer Tischler Christian Berger und den Zittauer Bildhauer Konrad Edelwehr.
1895 Altarbild: „Jesu von den Emmausjüngern am Brotbrechen erkannt“ nach Schönherr`schen Motiven und Angaben durch Professor Walther (Dresden) gemahlt und vom Verein für kirchliche Kunst der Felix Stiftung geschenkt, und wird seit den 1930ger Jahren hinter dem Altar verwahrt.
1930(ca.) Das alte Altarbild von 1689 wird restauriert und schmückt seitdem den Altar.


Taufstein
1574 bis 1698 in Gebrauch, überdauerte dann im Pfarrgarten.
1933 renoviert und mit neuem Fuß versehen. Seitdem wieder im Gebrauch.

Uhrwerk
vor 1672 stundenschlagendes Uhrwerk wahrscheinlich
1675 erste Uhrmacherrechnungen bekannt
1710 Ankauf eines alten(nur stundenschlagenden) Uhrwerkes
1800 Uhrwerk mit 2Tafeln, mit Stunden und Viertelstunden, gefertigt von Johann Gottfried Petzold in Kuhna

Orgel
1685 1. Orgel
1751 2. Orgel von Tamitius in Zittau ,2 Manual und Koppel 8-Füßig,19 Register, Preis: 1234 Taler
1898 3. Orgel von Schuster und Sohn Zittau. Preis 6693 Mark im alten (hochbarockem) Gehäuse. Pneumatische Orgel mit 2 Manual und Pedal, 22 Register

Kronleuchter
1735 Messingleuchter mit 16 Dillen
1824 über dem Orgelchor ein kleiner gläserner mit 6 Dillen
1825 In Altarnähe ein großer gläserner mit 20 Dillen

Glocken
1672 „f“ aus dem Metall der wahrscheinlich 2 Glocken nach dem Brand gegossen . Inschrift: durch das Feuer bin ich geflossen, Martius Zorbe, Roth- und Glockengießer aus Zittau, hat mich gegossen Anno 1672 (6Zentner, 8Pfund)
1689 „a“ durch Abraham Sivert in Görlitz gegossen. Inschrift: Ich ruf mit meinem Klang/ zu sagen Gotte dank/Und lock das Volk zu Gottes Wort,/welches zeigt des Himmels Pfort (9Zentner,3 Stein,2Pfund)
1695 „c“ durch Abraham Sivert in Görlitz gegossen. Inschrift: Da Deus, ut quoties / Campana movebimus ista, / Offecium faciat tunc / Quoque quisque suum. (3 Zentner, 5 ½ Pfund)
1768 Umguss der großen und mittleren Glocke durch Weinhold in Dresden für 1330 Taler
1769 „f“ Große Glocke 16 Zentner // „g“ mittlere Glocke 8 Zentner , 77 Pfund // „dis“ kleine Glocke 4 Zentner, 35 Pfund. Inschriften: Die Namen der damaligen Behörden

1959 Aktuelles Geläut von der Firma Schilling, Apolda

Pfarrhaus
1700 im September fertiggestellt, wird es durch sein schlossähnliches Äußeres als eines der Schönsten in der Umgebung gezählt. Teile eines noch älteren Pfarrhauses scheinen in den Neubau integriert worden zu sein.
Erwähnenswert ist auch eine große barock bemalte Balkendecke von 1700 im Pfarrhaus